
Ein Outfit und warum Instashopping keinen Spaß macht
Neulich trug ich bei der Arbeit mein schwer errungenes l’amant-Shirt von Sèzane. Dabei fühlte ich mich wie eine stolze Französin. Bis zu diesem Moment. Eine Kollegin sagte so ganz nebenbei zu mir: „Ah, super Shirt! Das habe ich mir auch gerade bestellt.“ Innerlich fiel mir die Kinnlade runter, äußerlich versuchte ich mir nix anmerken zu lassen und spielte weiterhin das stolze French Girl.
Das habe ich nun davon, dass ich mich von meinem Instafeed fernsteuern lasse, der natürlich nicht ausschließlich für mich reserviert ist. Den sehen ja Millionen anderer Abbonnenten, die auf denselben Fashionkram abfahren. Schon lange ist man nicht mehr der alleinige Entdecker und Träger solcher Klamotten. Ich dummes Huhn lasse mir doch tatsächlich vorgaukeln, das es das Teil nur in limitierter Auflage gibt und natürlich sofort ausverkauft sein wird. Das Ganze ist dann doch nur eine reine Marketingmasche, um mich dazu zu bewegen, meinen Einkaufskorb zu füllen.
Tja und was lerne ich daraus?!
Kaufe nichts, was in deinem Instagramfeed auftaucht und von zahlreichen Instafashionistas getragen wird.
Wenn dir das Teil nicht mehr aus dem Kopf geht, kaufe es und bewahre es mindestens 2 Jahre auf. Hole es dann ans Tageslicht und freue dich über neidische Blicke.
Wühle in deinen alten Teilen (bei mir im Keller) und zaubere damit einen Look, den gerade nur du trägst. Geschehen mit dieser alten Fellweste hier, ein ZARA-Salefund vom vorletzen Jahr.
Dazu eine Secondhandjeansjacke plus Ohrringe von Etsy kombinieren und fertig ist mein individueller Koko-Look.
Weste: ZARA, alt
Jeanasjacke: Vintage via Oxfam
Skinny: H&M, alt
Rolli: Kenzo f0r H&M
Schuhe: Vagabond, alt
Ohrringe: Etsy
Fotos: Selmin von Tweed & Greet
Happy sunday!